Es gibt Menschen, die tiefer fühlen. Die Realität, andere Menschen, die Energien um sich herum – sie nehmen all das intensiver wahr. Die selbst in Ungesagtem noch Zwischentöne und Nuancen hören. Das sind hochsensible Menschen, die so genannte HSPs.
Offizielle Statistiken sprechen von jedem Fünften. Aber mal ganz ehrlich: Solche Menschen gibt es viel mehr. Nur halten viele jahrelang an dem Gedanken fest, dass mit ihnen irgendetwas nicht stimmt. „Ich bin wohl einfach zu komisch für diese Welt.“ Oder, noch schlimmer: „Ich bin ein Versager, dem es ständig an Energie, Entschlossenheit und Mut mangelt.“
Wisst ihr, was erstaunlich ist? Eine ganze Generation – die Gen Z – ist in der Ära der sozialen Medien und Fake News aufgewachsen. Und sie haben ihren eigenen internen Filter für Unechtheit entwickelt. Ganz natürlich und ohne Gebrauchsanweisung, einfach, um im Informationsrauschen zu überleben. Und dieser Filter funktioniert fast genauso wie der von Hochsensiblen.
Für all diese Menschen wirkt das klassische Marketing oft wie Lärm, Druck und der Versuch, an Emotionen zu rütteln. Sie hören nicht nur die Worte, sondern auch die Pausen dazwischen. Sie spüren nicht nur die Marketingbotschaft, sondern auch die Absicht, mit der sie erstellt wurde.
Aber es gibt einen anderen Weg. Ein Weg, der nicht darauf basiert, Aufmerksamkeit zu erzwingen, der keinen Druck auf Schmerzpunkte ausüben muss und der sich nicht auf schnelle Trigger stützt.
Dieser Weg ist das Resonanz Marketing.
Es ist keine Taktik, es ist ein Zustand. Es ist Marketing, das funktioniert, weil es ehrlich ist.
Was Resonanz im Marketing bedeutet und warum man sie körperlich spüren kann
Um die Natur der Resonanz zu verstehen, genügt ein Blick auf eine akustische Gitarre.
Die Saiten selbst klingen leise. Der Korpus ist nur ein Stück Holz, das allein keinen Ton erzeugen kann. Aber wenn die Saite ihre Schwingung auf das Holz überträgt, entsteht dieser warme, tiefe Klang, den wir sofort erkennen.
Die Saiten brauchen das Holz. Das Holz braucht die Saiten. Resonanz entsteht nur bei einer Übereinstimmung der Frequenzen.
Genau so funktioniert Marketing.
Die Botschaft ist die Saite. Der Mensch ist der Holzkorpus, der mitschwingen kann… oder stumm bleibt. Wenn die Frequenzen übereinstimmen, entsteht Klang. Wenn nicht, scrollen wir weiter.
Resonanz Marketing basiert nicht darauf, „den Ton um jeden Preis zu verstärken“, sondern darauf, eine Frequenz zu erzeugen, die im anderen Menschen ganz natürlich Anklang findet.
Diese Frequenz spielt auf drei Ebenen.
1. Die energetische Ebene: Die Absicht wird sofort erfasst
HSPs spüren besonders die Anspannung im Text, den Wunsch, „um jeden Preis zu verkaufen“, die versteckten Haken, den Druck, den Versuch, zu gefallen.
Marketing, das aus Angst entsteht, erzeugt Angst. Marketing, das aus Klarheit entsteht, schafft Klarheit. Hochsensible Menschen erfassen den Zustand des Autors schneller als den Sinn seiner Worte.
2. Die emotionale Ebene: Emotionen werden nicht ausgelöst, sie entstehen von selbst
Das ist der entscheidende Unterschied zum Emotion-Based Marketing, das oft auf Schmerzpunkte drückt, Angst auslöst, FOMO (Fear of Missing Out) erzeugt, dramatisiert und Emotionen nutzt, um zum Kauf zu bewegen.
Resonanz Marketing „löst keine Emotionen aus“. Es erweckt ein bereits existierendes Gefühl der Übereinstimmung: „Du erkennst dich selbst darin wieder“.
3. Die Sinn-Ebene: Die Übereinstimmung der Welten
Resonanz entsteht, wenn ein Mensch liest und es innerlich klingt: „Das bin ich. Das ist es, was ich schon immer gefühlt habe, aber nie formulieren konnte. Das ist meine Erfahrung. Das ist mein Rhythmus.“
Das ist tief, leise, stark und es ist unmöglich zu fälschen.
Warum HSPs die Diskrepanz zwischen Kern und Botschaft besonders deutlich spüren
Es gibt eine Eigenschaft, die alle Hochsensiblen eint: Sie spüren Dissonanzen sofort.
- Wenn der Text von „Fürsorge“ handelt, aber aus Müdigkeit geschrieben wurde.
- Wenn eine Marke über Werte spricht, aber in der Präsentation Druck spürbar ist.
- Wenn die Botschaft „Ehrlichkeit“ vermittelt, der Körper aber Manipulation fühlt – HSPs machen so schnell dicht, wie eine Saite aufhört zu klingen, wenn man falsch greift.
Und hier ist wichtig zu sagen: Das ist nicht nur eine HSPs Besonderheit. Moderne Generationen, insbesondere die Gen Z, erkennen Falschheit ebenfalls augenblicklich.
Laut Statista interagieren 45 % der Gen Z nur mit Marken, die sie für ehrlich und transparent halten. Sie sind in einer Ära der Fakes, Clickbait-Titel und oberflächlicher Kampagnen aufgewachsen, deshalb haben sie einen perfekt eingestellten inneren „Wahrheitsradar“. Und wenn dies für sie eine Notwendigkeit ist, so ist es für HSP eine Art zu existieren.
Beispiele für Marken, die durch Resonanz statt durch Druck arbeiten
Apple: Identität statt Trigger
Apple schreit nicht, dramatisiert nicht und erzeugt kein FOMO.
Sie schaffen einfach eine ästhetische, ideologische und emotionale Welt, in der sich Menschen wiedererkennen und Teil davon sein wollen.
Das ist eine tiefe Resonanz von Werten.
Gibson: Resonanz der Kreativität
Wenn ein Musiker eine Gibson in der Hand hält, ist es nicht nur ein Instrument. Es ist eine Verbindung zur Ideologie, zur Kultur und zu diesem besonderen Gefühl: „Ich bin Musiker.“
Solche Kunden werden zu Superfans, nicht, weil die Werbung emotional ist, sondern weil die Marke Teil ihrer inneren Frequenz geworden ist.
Und Beispiele für nicht-resonantes Marketing
- Coca-Cola vor Weihnachten – das ist Emotional Marketing. Eine erzeugte Emotion wird an ein Produkt gekoppelt. Das ist schön, nett, aber es ist keine Resonanz.
- TikTok-Hooks – das ist Attention-Based Marketing. Ziel: das Scrollen stoppen. Am besten sollen die Hooks auch schnell, laut und hell sein. Effektiv, aber oft nicht nachhaltig (oder „ökologisch“ in Bezug auf die mentale Gesundheit) für HSP.
Resonanz Marketing für die Zukunft der Marken
Und obwohl Resonanz Marketing für hochsensible Unternehmer besonders natürlich ist, beschränkt es sich nicht auf diese Gruppe.
Es ist keine „Spezialtechnik“, es ist die zukünftige Grundlage der Kommunikation, auf die sich der gesamte Markt schrittweise zubewegt.
1. Resonanz schafft nicht nur eine Marke , sie schafft eine Community
Moderne Marken handeln nicht mehr nur vom Produkt. Es geht um:
- Identität
- Zugehörigkeit
- Werte
- Sinn
- Kulturellen Code
Während Emotional oder Attention-Based Ansätze kurzfristig wirken, ist Resonanz die einzige Art von Marketing, die in der Lage ist, eine Community um eine Idee aufzubauen.
Communitys bilden sich dort, wo Menschen eine Übereinstimmung der Frequenzen spüren.
2. Die Gen Z lebt bereits in der Resonanz Paradigmen, die nächste Generation wird noch sensibler sein
Die Generation Z ist die erste Massengeneration, die:
- Unehrlichkeit sofort erkennt,
- Zwischentöne erfasst,
- Wahre Werte spürt,
- Keinen Druck verträgt.
Sie leben nach den Gesetzen der Ehrlichkeit und Transparenz und reagieren nur auf Marken, bei denen nicht nur die Botschaft, sondern auch der Zustand übereinstimmt.
Die nächste Generation (Gen Alpha) wird noch sensibler sein. Das bedeutet, Resonanz wird nicht zum Vorteil, sondern zur Notwendigkeit.
3. Resonanz ist das ideale System für alle, die aggressives Marketing ablehnen
Es eignet sich perfekt für:
- Introvertierte,
- Sanfte Experten,
- Kreative Unternehmer,
- Mentoren/Coaches,
- Selbstständige,
- Erschaffer von Nischenprodukten.
Weil es ihnen ermöglicht, tief, ehrlich und nachhaltig zu arbeiten, ohne gegen sich selbst zu handeln.
4. Das Wichtigste: Resonanz kann nicht vorgetäuscht werden
Attention kann man kaufen.
Emotion kann man inszenieren.
Aber Resonanz kann man nur erleben und weitergeben. Deshalb werden die Marken der Zukunft genau so aufgebaut sein.
In einer Welt, in der die Aufmerksamkeit in Sekundenbruchteilen entgleitet, in der sich Algorithmen schneller ändern, als wir uns anpassen können, und in der Menschen zunehmend nicht nach Informationen, sondern nach einem Gefühl suchen, wird Resonanz Marketing zu einer neuen Kommunikationssprache.
Eine Sprache, in der nicht die lautesten Worte zählen, sondern die ehrlichsten Frequenzen. Es ist ein Raum, in dem Marken aufhören, sich in der Lautstärke zu messen, und beginnen, mit Tiefe zu klingen; wo Kommunikation aufhört, ein Instrument der Beeinflussung zu sein, und zu einer Art der Begegnung wird; wo Marketing aufhört, ein Kampf zu sein und sich in einen Dialog, eine Zusammenarbeit und ein Mitschwingen verwandelt.
Mir persönlich gefällt das sehr gut! Und dir?
In den nächsten Artikeln vertiefe ich:
- Welche Tools sich ideal für hochsensible Fachleute eignen.
- Wie du Content stressfrei und ohne äußeren Druck erstellst.
- Wie du ehrlich verkaufst und dabei innere Ruhe und Vertrauen bewahrst.
Wenn du spürst, dass dieser Ansatz dir nahesteht, dann bleib in Kontakt.
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Dein Weg im Marketing darf anders sein, er ist dein ganz eigener.
Und er beginnt genau jetzt.
